Wer von euch hat beruflich viel mit Linux/Unix Systemen zu tun was macht ihr so? Und in welchen Branchen seid ihr zuhause?
Ich werde meinen Job künden und suche mir langsam etwas Neues. Nach vielen Jahren Windows, O365, Teams etc. kann ich es nicht mehr sehen. Am liebsten hätte ich auch beruflich nur noch mit Linux zu tun. Allerdings kenne ich kaum ein Unternehmen, bei dem das möglich wäre. MS ist halt einfach Standard. Soweit ich sehe, werden vor allem Linux System Engineers gesucht. Bin bisher aber eher in der SW-Entwicklung zuhause.
Vielen Dank fürs teilen von euren Erfahrungen.
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In meiner Gegend findet man leider fast nichts bzgl. SW-Entwicklung im Linux-Umfeld. Bisher habe ich genau eine Bude die wirklich voll auf Linux setzt gefunden, aber die hatten leider keinen Bedarf. Systeme administrieren wäre ein Thema. Aber als Entwickler fehlt es mir dort natürlich an Erfahrung und vielleicht habe ich auch eine falsche Vorstellung davon. Wollte einfach mal hören was die Linux-Gurus beruflich so den ganzen Tag machen ;)
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Muss aber auch die Firma erst mal anbieten sowas, kenn wenige, die sagen: du kannst dauernd im Homeoffice bleiben.
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Wobei ich das Betriebssystem (aus Entwickler-Sicht) nur als Werkzeug sehe.
Das merkt man dann oft an der Paketierung und an allem was nicht direkt zur Applikation gehört - mitgelieferte systemd units, logformate, you name it. Der Typ der es ausrollen, pflegen und einen SLA dafür erfüllen muss dankt 😐
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Weil ich systemd-units neu schreibe, insbesondere wenn sie einfach nur wrapper für SystemV-Style init scripts sind oder nur uralte cron-Konfigurationen statt timern mitgeliefert werden, mir dann regelmäßig einen abbreche dabei anständige Betriebsmetriken mit promtail und einer metrischen Ficktonne an Regex aus extrem willkürlich strukturierten Logs zu bekommen und teilweise debs oder rpms neu packe weil das Konzept so offensichtlich nicht verstanden wurde, dass es wirklich Patchprozesse bricht.
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Ich beziehe mich hierdrauf:
Wobei ich das Betriebssystem (aus Entwickler-Sicht) nur als Werkzeug sehe.
Das ist aus meiner Sicht der Grund für diesen Zustand. “Ach, Windows, Linux, macOS, ist doch egal, komm, sach der CD dass da irgendwie ein Schleifchen drumrum muss, die Applikation ist doch das wichtige.” Ja, nee, ganz so einfach isses halt nicht.
Cloud, DevOps, SW-Entwicklung Backend + web web, data engineering
Da steht nicht Linux in der Stellenbeschreibung, aber das ist (oft) ein Linux-freundliches Umfeld. Läuft ja alles auf Linux + Docker + Kubernetes
Wenn es auf einem Server läuft, läuft es zu 99% auf Linux. Wenn bei der Stellenanzeige Windows nicht explizit dabei steht, kannste fest davon ausgehen, dass zumindest die Entwicklung für Linux ist (oder eben “linux freundlich” ist).
Outlook und Teams wirste nicht so leicht los. Aber als reiner Benutzer finde ich die passabel.
Outlook finde ich sogar ganz gut. Teams hingegen gar nicht. Die Performance ist auch in der neuen Version einfach nur grottig. Mein Firmen-Laptop ist zwar nicht die schnellste Kiste, aber ein Wechsel zwischen den Channels und den Chats in unter 3 sek Ladezeit wäre schon angebracht. Einzelne Tools und im Grundsatz auch Win 10 als OS sind ganz in Ordnung. Mich nervt eher das Ökosystem. Aber du hast recht, das wird man in der Business-Welt leider nicht so schnell los.
Das stimmt leider mit dem Wechsel Channel Chat. Bei uns passiert 90% der Kommunikation in Gruppenchats, die einfach ein Teams Team “ersetzen”, weils hald schneller geht.
Du lebst nicht zufällig im Norden? Wir sind 100% auf Linux, nicht nur die Devs, und wir setzen so viel wir können auf Open source.
Worauf bezieht sich das “wir” ?
Auf mein Unternehmen. Wir arbeiten seit Gründung vor vier Jahren ausschließlich auf Linux, inklusive ständigem Besabbel der Apple-Blase.
Das ist wirklich vorbildlich. Trotzdem gibts hier im Norden zu genüge Microsoft basierte Infrastruktur.
Nicht nur im Norden, leider überall. Man kommt ja an Teams oder Google nicht vorbei, sobald ein Kundenprojekt im Raum steht. Aber ich würde mir den Dreck nicht ins eigene Haus tragen wollen.
Da bin ich ganz bei dir. Allgemein scheint das deutsche Bewusstsein für Datenschutz zu schwinden, wobei Stasi usw. uns eigentlich hätten lehren sollen wie wichtig Datenschutz für die Meinungsfreiheit ist.
Was fürn Bereich denn in der Entwicklung? Web-Kram ist doch, soweit ich weiß, größtenteils eh auf Linux Maschinen zuhause.
Web-Backend, also vorwiegend PHP. Dadurch habe ich oft mit Webservern zu tun, halt nur im Hosting. Aber da wir natürlich O365 im Einsatz und genügend MS-Jünger haben findet die Entwicklung und alles weitere auf Windows statt.
Da bist du meiner Erfahrung nach aber in komischen Firmen unterwegs. Nach vielen Jahren web Consulting für einen Haufen Firmen habe ich bis jetzt nur bei Media-Saturn PHP auf Windows gesehen und da auch nur bei deren legacy Systemen. Alle anderen waren auf Linux.
Unsere Projekt werden schlussendlich schon auf Ubuntu oder Debian Webservern gehostet. Halt in der Regel auf einem managed Hosting, dadurch haben wir kaum was mit den Servern zu tun (ausser mit Plesk). Die Entwicklung lokal findet auf Windows statt.
Auf anderen Systemen entwickeln als sie später laufen ist schon ein ziemlich altes antipattern in Zeiten von VMs und Containern…
Als jemand, der seit 1998 beruflich mit Linux zu tun hat: nope.
Niemand interessiert sich noch für Betriebssysteme. Cloud ist der heiße Scheiß. Azure DevOps, AWS undsoweiter. Bin mittlerweile Admin für das Zeuchs, Linux ist hier ein Auslaufmodell. In drei Jahren läuft der ganze Bums hier nur noch in der Cloud. Daß die bald teuer werden wird, weil MS und Co. einen dann an den Eiern hat und irre Preise verlangen wird, merkt halt niemand. Vielleicht gibt’s ja dann ein Linux-Comeback, aber ich glaube nicht daran.
Außerdem: Linux kennen reicht nicht. Docker, nginx, Postfix, Tomcat sollte man dann schon drauf haben.
Ich mag FreeBSD. Schön nischig. Wie Linux damals. Aber nur privat.