Monatelang hat die Regierung darum gerungen, wie der Strom für die Industrie günstiger werden kann. Die Befürchtung: Große Konzerne könnten sonst abwandern. Jetzt steht ein Konzept.
Einerseits wahrscheinlich nötig, anderseits wird hier finde ich wieder sehr viel Geld zur temporären Symptombekämpfung in die Hand genommen, anstatt dass es in die Problemlösung fließt.
Ich habe das Konzept tatsächlich so verstanden, dass zumindest die Stromsteuer nur für die Industrie gesenkt wird. Bei der Tagesschau kommt dies auch deutlicher raus.
Geplant ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unter anderem eine deutliche Senkung der Stromsteuer für das produzierende Gewerbe und eine Ausweitung der bisherigen Strompreiskompensation für Konzerne, die besonders unter hohen Strompreisen leiden.
Es wird das unausweichliche nur hinauszögern, wenn überhaupt. Wenn die Maßnahme vorbei ist kurbeln alle wieder kräftig die Preise an. Und da wird es egal sein, ob sie die Energiepreise wirklich so hart treffen oder nicht. Da wird sich einfach wieder gemütlich an den Preisen des gesamten Markts orientiert und die Preisspirale rotiert unaufhaltsam vor sich hin. Wir subventionieren deren Gier doch nur wieder mit unseren kostbaren Steuergeldern.
Zum Problem gehört eben leider auch, dass in der Vergangenheit zu wenig getan und gefordert wurde. Wenn man jetzt die Wirtschaft zu plötzlich mit der Realität konfrontiert, kann sie sich nicht schnell genug drauf einstellen. So gibt es jetzt hoffentlich Klarheit
Wenn man jetzt die Wirtschaft zu plötzlich mit der Realität konfrontiert, kann sie sich nicht schnell genug drauf einstellen
der markt regelt lol.
aber im ernst: Wenn man die Wirtschaft nicht mit der realität konfrontiert, dann bestraft man die Unternehmen, die vorausschauend waren, und sich vorher schon vorher auf die realität vorbereitet haben. Und es werden die belohnt, die die Zeichen der Zeit verpennt haben
Kann man immer nur das tun was von oben gefordert wird? Sind Betriebswirte zu blöd zum Selberdenken?
Die Realität, und was zu tun ist, weiß man als interessierter Mensch seit Jahrzehnten. Politiker sind blöd, das weiß man inzwischen, also darf man auf die nicht warten. Selber denken, bitte. Das sollte selbst ein CEO hinkriegen selbst wenn er sich dafür anstrengen muss.
Dem würde ich zustimmen und ergänzen, dass CEOs blöd sind, wenn sie ihre eigenen Probleme nicht bewältigen können und stattdessen auf Extra-Moneten angewiesen sind, um nicht pleite zu gehen.
Und selbst wenn sie es nicht sind, sind die meisten dann Leuten gegenüber verantwortlich, die nur bis zur nächsten Abrechnung denken können (sobald Aktionäre involviert sind wird’s dann noch schlimmer).
Jein. Unternehmen bewegen sich im Rahmen, den der Gesetzgeber vorgibt und halten sich (idealerweise) an dessen Spielregeln. Innerhalb dieser Regeln wird der Profit maximiert. Alles andere entspricht nicht der Natur einer wirtschaftlichen Unternehmung. Du kannst nicht erwarten, dass Unternehmen freiwillig Profite liegen lassen, um moralisch “besser” zu agieren oder irgendwann in einer undefinierten Zukunft Vorteile daraus zu haben. Bei freiem Wettbewerb und nutzenmaximierenden Verbrauchern bist Du dann ganz schnell weg vom Fenster. Der Staat muss seiner Aufgabe nachkommen und die Richtung vorgeben. Alles andere ist Träumerei
Ich erwarte ja gar nicht, dass Unternehmen freiwillig Profite liegen lassen, schon gar nicht aus moralischen Gründen. Aber dass dumme Entscheidungen getroffen werden, die nur kurzfristig Gewinne maximieren aber langfristig das Unternehmen zerstören, erwarte ich eben auch nicht.
Einerseits wahrscheinlich nötig, anderseits wird hier finde ich wieder sehr viel Geld zur temporären Symptombekämpfung in die Hand genommen, anstatt dass es in die Problemlösung fließt.
Ich bin gespannt ob diesmal der Trickle-Down-Effect funktioniert.
Wieso Trickle-Down? Stromsteuer zahlen auch Privatverbraucher und Netzentgelte sowieso.
Ich habe das Konzept tatsächlich so verstanden, dass zumindest die Stromsteuer nur für die Industrie gesenkt wird. Bei der Tagesschau kommt dies auch deutlicher raus.
Hast leider recht. https://nitter.net/MarcoBuschmann/status/1722568949919789307#m
Steht auch so im Artikel drin.
Nein im Artikel steht, dass sie davon profitieren, nicht das nur sie es bekommen.
Es wird das unausweichliche nur hinauszögern, wenn überhaupt. Wenn die Maßnahme vorbei ist kurbeln alle wieder kräftig die Preise an. Und da wird es egal sein, ob sie die Energiepreise wirklich so hart treffen oder nicht. Da wird sich einfach wieder gemütlich an den Preisen des gesamten Markts orientiert und die Preisspirale rotiert unaufhaltsam vor sich hin. Wir subventionieren deren Gier doch nur wieder mit unseren kostbaren Steuergeldern.
Zum Problem gehört eben leider auch, dass in der Vergangenheit zu wenig getan und gefordert wurde. Wenn man jetzt die Wirtschaft zu plötzlich mit der Realität konfrontiert, kann sie sich nicht schnell genug drauf einstellen. So gibt es jetzt hoffentlich Klarheit
der markt regelt lol.
aber im ernst: Wenn man die Wirtschaft nicht mit der realität konfrontiert, dann bestraft man die Unternehmen, die vorausschauend waren, und sich vorher schon vorher auf die realität vorbereitet haben. Und es werden die belohnt, die die Zeichen der Zeit verpennt haben
Kann man immer nur das tun was von oben gefordert wird? Sind Betriebswirte zu blöd zum Selberdenken?
Die Realität, und was zu tun ist, weiß man als interessierter Mensch seit Jahrzehnten. Politiker sind blöd, das weiß man inzwischen, also darf man auf die nicht warten. Selber denken, bitte. Das sollte selbst ein CEO hinkriegen selbst wenn er sich dafür anstrengen muss.
Politiker sind nicht blöd, sondern meistens korrupt.
Dem würde ich zustimmen und ergänzen, dass CEOs blöd sind, wenn sie ihre eigenen Probleme nicht bewältigen können und stattdessen auf Extra-Moneten angewiesen sind, um nicht pleite zu gehen.
ein bisschen von beiden
Sind Betriebswirte zu blöd zum Selberdenken?
Die einfache Antwort ist: ja.
Und selbst wenn sie es nicht sind, sind die meisten dann Leuten gegenüber verantwortlich, die nur bis zur nächsten Abrechnung denken können (sobald Aktionäre involviert sind wird’s dann noch schlimmer).
Jein. Unternehmen bewegen sich im Rahmen, den der Gesetzgeber vorgibt und halten sich (idealerweise) an dessen Spielregeln. Innerhalb dieser Regeln wird der Profit maximiert. Alles andere entspricht nicht der Natur einer wirtschaftlichen Unternehmung. Du kannst nicht erwarten, dass Unternehmen freiwillig Profite liegen lassen, um moralisch “besser” zu agieren oder irgendwann in einer undefinierten Zukunft Vorteile daraus zu haben. Bei freiem Wettbewerb und nutzenmaximierenden Verbrauchern bist Du dann ganz schnell weg vom Fenster. Der Staat muss seiner Aufgabe nachkommen und die Richtung vorgeben. Alles andere ist Träumerei
Ich erwarte ja gar nicht, dass Unternehmen freiwillig Profite liegen lassen, schon gar nicht aus moralischen Gründen. Aber dass dumme Entscheidungen getroffen werden, die nur kurzfristig Gewinne maximieren aber langfristig das Unternehmen zerstören, erwarte ich eben auch nicht.
Letzteres ist aber inzwischen normal geworden…
Na ja, also letztes Jahr haben deutsche Unternehmen Rekordsummen in China investiert. Da ist schon ein Haufen Vollidioten mit dabei.