Hi ihr Lieben,
Irgendwie haben wir ein Problem, und wissen nicht mehr richtig weiter. Google ist auch bei dem Thema seltsam unspezifisch, daher wende ich mich mal an euch. Ich bin da grade echt über jeden Input happy… also haut alles raus.
Der Kurze ist jetzt 3 Jahre und 4 Monate alt, und funktioniert mittlerweile echt gut, abgesehen von dem einen großen Thema Toilette. Da blockiert er völlig. Was an sich erst mal gar nicht so schlimm wäre und er da auch die Zeit bekommen sollte, die er braucht, aber das andere Thema, Windel, mag er leider auch gar nicht mehr. Er bockt beim Wickeln (aber so richtig, sonst wäre ich nicht hier Ü), er will kein Pipi-Training, wenn es nach ihm geht und in seinen Worten: “Will kein Pipi machen”. Aber leider geht das so nicht.
Ich hole mal ein bisschen aus… Mit eins ist der Kurze zur Tagesmutter gekommen. Die hat während der Eingewöhnung ganz stolz verkündet, dass die Kinder bei ihr Trocken raus gehen. Damals haben wir noch gesagt: Naja ganz cool eigentlich. Mittlerweile haben wir das Gefühl, dass es ohne sie besser wäre. Aus so Erzählungsfetzen von ihm sind wir uns heute ziemlich sicher, dass die drei Kinder, die in seinem Jahr bei ihr gegangen sind und alle noch Windel getragen haben, bei ihr richtig doll Druck erzeugt haben, den sie an die Kinder weitergegeben hat. Sie war wohl sauer, wenn nichts kam, und hat die Kinder auch mal alleine auf dem Töpfchen sitzen lassen, haben wir so rausgehört.
Cut zu heute. Damals, mit 3,0, war das alles noch nicht dramatisch. Heute, mit 3,4, weiß er, dass die meisten Kinder in der Kita keine Windel mehr tragen, und nun will er auch nicht mehr. Und nun nimmt das Drama seinen Lauf.
Ab und zu mal bekomme ich ihn (ohne Druck oder so) aufs Töpfchen. Dann darf er, wenn was kommt, danach ohne Windel rumflitzen. Nach einer Stunde geht’s dann entweder aufs Töpfchen oder wieder in die Windel. Weil sonst geht’s ins Unterhöschen, von ihm kommt kein Bescheid, dass er aufs Klo muss. Meistens gehen an genau diesem Punkt die Diskussionen los.
Irgendwie bekommen wir auch gar keinen Zugang zu dem Thema. Wir haben schon viel versucht mit Belohnungen (Fehrnseh gucken, Süßes), wir haben Bücher mit ihm und über das Thema gelesen, aber nichts fruchtet. Wir versuchen, trotz der Spannungen ruhig und gelassen daran zu gehen, er darf bei uns zusehen wenn wir aufs Klo gehen (und findet das auch durchaus spannend). Er blockiert da völlig. Auch Gespräche über das Thema mit ihm führen dazu, dass er komplett blockiert. Man merkt auch wirklich, wie unangenehm ihm das ganze ist, er wird richtig unruhig und blockt ganz schnell ab.
Irgendwie ist für das Thema grade gar kein Zugang mehr da.
Vielleicht zum Schluss auch noch eine wichtige Sache, die nicht unerwähnt bleiben soll: wir haben uns letztes Jahr getrennt und ziehen ihn seitdem im Wechselmodell groß. Ziehen aber, was das Kind angeht, komplett an einem Strang. Es ist auch nicht so, dass es bei ihr oder mir besser oder schlechter läuft (wechselt tatsächlich immer mal wieder). Ich würde jetzt gefühlt sagen, dass ich etwas geduldiger bin als sie, glaube aber nicht mal im Ansatz, dass es daran liegt.
So: Danke erst mal fürs Lesen, ich bin für Ideen oder Erfahrungsberichte dankbar :)
Ja, absolut. Aber auch da blockiert er leider total, und wird total unruhig. Ich glaube ihn belastet das Thema so sehr, dass er nicht mal drüber reden mag.
Aus einem dieser Gespräche stammt auch die Aussage, dass er am liebsten gar kein Pipi machen würde.
Das ist dann doch ein guter Schritt. Ziemlich großartig, dass er das dann so benennen kann. Und ein toller Aufhänger für weitere Gespräche. In dem Alter können die Kids sowas nicht allein bewältigen. Also dran bleiben und begleiten, das Pipi machen etwas natürliches und alles drumherum ok ist.
Leider kann Verhalten wie von der Tagesmutter auch schnell zu einem länger wirkendem Trauma werden. Wir hatten mit unseren Ältesten auch sehr, sehr lange das Thema Einnässen und generell Unsicherheit rund um das Thema Toilette. Das hält auch heute noch an, obwohl wir die Ursache in der Kita sehen. Also lieber früh und konsequent ins Gespräch mit allen beteiligten Personen gehen, um für Klarheit und Entspannung zu Sorgen.