Die Videoaufnahmen zeigen, wie freiwillige Helfer und Mitarbeiter des Roten Halbmonds verzweifelt versuchen, Verletzte aus den Flammen zu ziehen, aber wegen fehlenden Löschwassers zurückweichen müssen. »Während wir versuchten, die an den Fenstern angebrachten Eisengitter herauszubrechen, hörten wir die Schreie der Menschen, die gerade in den Klassenräumen verbrannten«, berichtet Ahmad Al-Nadi dem Nachrichtenportal Mada Masr. Ein anderer Helfer, Abd Al-Nahal, sagt, die Flammen seien direkt nach dem Einschlag der Geschosse ausgebrochen, die noch schlafenden Flüchtlinge hätten keine Chance gehabt zu überleben. »Ich habe brennende Kinder durch die Räume laufen sehen, auf der Suche nach ihren Müttern. Es war der pure Horror.«

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Augenzeugen mehrerer Angriffe in den vergangenen Tagen vermuten gegenüber »nd« am Telefon, dass die israelische Armee neuerdings bei ihren Angriffen Raketen oder Bomben einsetzt, die Brände auslösen. Bei früheren Angriffen auf Schulen starben die meisten Opfer durch Splitter, seit Beginn der israelischen Offensive werden im Ahli-Arab-Krankenhaus und in anderen Kliniken viele Brandopfer behandelt.

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Denn mittlerweile sprechen radikale Politiker ganz unverblümt aus, was aus ihrer Sicht das Resultat von »Gideons Streitwagen« sein wird. Am Altstadttor von Ost-Jerusalem plakatierte die rechtsextreme Gruppe »Im Tirtz« (Wenn ihr es wollt) am Montag: »2025 – Gaza in unseren Händen« und »Ohne weitere Nakba kein Sieg für uns«.

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Die seit dem 7. Oktober 2023 gestiegene Gleichgültigkeit in Israel gegenüber dem Leiden der Palästinenser hat ihre Vertreibungsfantasien noch angefacht. »Man kann 100 Palästinenser in einer Nacht töten«, sagte der radikale Knesset-Abgeordnete Tzippy Scott vergangene Woche, »es interessiert niemanden auf der Welt.«