Die Wahlerfolge der AfD verunsichern den schwulen Kabarettisten Markus Barth. In einem Zeitungsinterview ruft er zum Kampf gegen Rechtsextremismus auf – und lobt die CSD-Organisator*innen in seinem Heimat-Landkreis Haßberge. (Szene - Deutschland)
Es pendelt bei mir irgendwie zwischen alles stehen und liegen lassen und einem ich muss irgendwas tun. Die Frage ist halt immer nur was? Demos besuchen, brav sein Kreuzchen machen scheint zu wenig zu werden. Sich politisch bei irgendeiner Partei zu organisieren? Irgendwie scheinen alle etwas angebrannt…
Mir fehlt da aber auch einfach eine grundlegende Perspektive und das deprimiert…
Also wenn du nen Tipp hast Kämpferlaune auszuleben^^
Ja. Hmmm. Was tun ist natürlich schwieriger als naseweise Kommentare im Internet zu schreiben.
Also ich kannte mal Leute die Anifa-nah waren und den Neonazis eins auf die Schnauze gegeben haben. Gewalt ist schließlich eine Sprache die diese Leute sprechen… Aber… Ich will jetzt nicht auseinandernehmen ob das gerechtfertigt ist, produktiv oder kontraproduktiv… Ich selbst hab es sowieso nicht so mit Gewalt, ich bin da sowieso raus. Ich halte das auch für den falschen Weg für den Umgang mit den aktuellen Rechtspopulisten etc.
Es kann aber schonmal vorgekommen sein, dass irgendwo Wahlplakate von den Laternen gefallen sind oder soetwas, dort wo ich täglich vorbeilaufe. Weiß nicht so recht wie das passiert ist.
Keine Ahnung wo man sich so recht engagieren soll. Zwischendurch habe ich in den letzten Jahren mal Lichtblicke in der Politik gesehen. Im Großen und Ganzen bin ich aber eher enttäuscht. Unsere aktuelle Regierung finde ich wenig inspirierend und es fühlt sich nicht so an als würde man die großen Probleme der aktuellen Zeit effektiv angehen. So lange ich denken kann nicht. Ich habe mir auch ehrlich gesagt abgewöhnt zu viel Nachrichten zu gucken. Das habe ich während Corona schon, aber in letzter Zeit auch wieder. Ist ja sowieso meist nur Krieg.
Also ich kann das Gefühl schon nachvollziehen, wenn sich da jemand eine “starke Hand” wünscht, die mit einfachen Lösungen wirbt.
Was mich etwas abfuckt ist, dass man es gut greifen kann, das nix mehr funktioniert. Wenn man nachmittags nach Hause fahren möchte, fährt die Bahn ja in der Hälfte der Fälle auch nicht mehr. Grad jetzt hier in den Schulferien wo die auch noch überall bauen und irgendwo eine Brücke neu machen müssen. Personalmangel etc dazu. Es ist wirklich ernüchternd.
Aber ich meine, hilft ja nix. Im Grunde gibt es immer grob die zwei Möglichkeiten: Resignation oder die Probleme anpacken. Wäre schöner wenn die Probleme gar nicht erst da wären, aber das sind sie nun mal.
Bisher habe ich mich darauf konzentriert die Welt im kleinen um mich herum schön zu machen. Ein bisschen Jugendarbeit, manchmal woanders meine Fähigkeiten oder Zeit eingebracht. Und es gibt auch viele coole Dinge hier um mich herum. Und meine Nachbarn sind auch fast alle ziemlich nette Menschen. Also wenn man mal wieder Zuversicht in die Welt tanken möchte, kann ich nur empfehlen sich mal soetwas anzutun, anstelle der aktuellen Weltlage.
Ich halte es aber für angebracht Präsenz zu zeigen. Also es ist jedem der/die vor die Tür geht klar, dass es eine Menge Idioten gibt. Ich finde es aber zunehmend wichtiger da etwas gegenzusetzen. Es muss für jedermensch spürbar sein, dass das nur eine laute Minderheit ist.
Demos tragen dazu sicherlich bei. Ich glaube nicht, dass man damit das Ruder herumdreht, aber das sollte stattfinden.
Von der etablierten Politik erwarte ich nicht den großen Wurf. Die sind halt vor allem eins, nämlich etabliert.
Vielleicht brauchen wir wirklich eine progressive neue Partei. Vielleicht ist jetzt die Zeit dafür. Das habe ich zwar auch schoneinmal gedacht und die sind wieder in der Versenkung verschwunden… Aber ich glaube für die Linken und Sozialdemokraten ist grad viel Raum frei. Für die Mitte denke ich auch.
Naja. Letzendlich denke ich kann die Lösung nur politisch sein. Ich wüsste nicht mit welchem anderen Mittel man gesellschaftliche Probleme löst.
Ich weiß nicht… Ab und zu sagt man ja, manchmal muss man unten ankommen um Dinge zu realisieren. Ich hoffe nicht, dass wir ganz unten ankommen müssen… Ich denke auch nicht, dass das passieren wird. Aber vielleicht sind die zunehmend schmerzhaften Wahlergebnisse mal ein Realitätscheck für einige in der Politik. (Das sagt man immer.) Aber wir als Bürger sollten die nächste Zeit vielleicht auch nicht verstreichen lassen, sondern mal überlegen wie wir damit umgehen möchten. Ich habe leider keine einfachen Lösungen anzubieten. Aber ich lerne zunehmend, dass mir meine Umgebung doch wichtig ist und mir etwas daran liegt, dass unsere Zukunft funktioniert. Die Holzhütte in Neuseelands Natur, wo mich alle in Ruhe lassen ist vielleicht doch nur ein schneller Traum gewesen. Ich bin gerade noch nicht bereit aufzugeben.
Es kann aber schonmal vorgekommen sein, dass irgendwo Wahlplakate von den Laternen gefallen sind oder soetwas, dort wo ich täglich vorbeilaufe. Weiß nicht so recht wie das passiert ist.
Wenn man mal etwas schneller läuft, mit Luftverwirbelungen hinter einem… Googel mal “Wirbelschleppe”: das kann sogar Flugzeuge zum Absturz bringen!
Du muss nicht unbedingt handgreiflich werden oder einer Partei beitreten, um Dich politisch zu engagieren. Eine Möglichkeit wäre z.B. sich der AfD auf Instagram, YouTube und/oder TikTok “zu stellen”. Laut Heute-Show (ja, ich weiß, mag vielleicht nicht unbedingt eine seriös wirkende Quelle sein) hat die AfD bei YouTube mehr als doppelt so viele Follower als alle anderen Parteien zusammen. Man kann (und sollte vielleicht auch) dort für jede ihrer Behauptungen ein Meme machen, mit dem sie entlarvt werden, weil die anderen Parteien fast alle eher verknöchert sind und es selbst nicht schaffen.
Ich weiß nicht so recht. Ich bin zunehmends der Meinung, dass das nicht so ist.
Das lesen dann deine Follower, die sowieso in derselben Blase leben und derselben Meinung sind. Und ein paar Schreihälse, die gerne am Stunk im Internet teilhaben.
In der echten Welt ändert das kaum was. Und den latent ausländerfeindlichen Onkel, der jetzt seine Chance wittert seine Stammtischparolen auszupacken, oder den abgehängten Menschen der einen Sündenbock sehen möchte, erreichst du damit auch nicht.
Meiner Meinung nach führt das eher dazu, dass wir einen Kommentar schreiben, uns dann so fühlen als hätten wir was getan und defacto auf unserem dicken Hintern vorm PC sitzen bleiben.
Und die AfD im Speziellen ernährt sich von dem Image als gehasster Außenseiter. Je mehr die Menschen gegen sie sind, desto besser stehen sie bei ihrem Clientel da.
Also zusätzlich zu sich wirklich engagieren finde ich das gut. Oder als Einstieg dazu. Aber nicht stattdessen.
Ich stimme Dir zu, dass es nicht alles sein sollte. Doch andere Dinge - wie zum Beispiel auf eine Demo zu gehen - können eine größere Einstiegshürde sein als ein Meme zu machen und irgendwo zu posten.
Das Argument, dass es ausschließlich auf die Follower geht. Hm… das kann ich so nicht entkräften. Vielleicht ist es nur ein Eindruck. Doch erlaube mir, es auch auf eine Demo zum Beispiel anzuwenden. Die Demo ist genauso mehr etwas, wo der überzeugte AfD-Wähler, der seine Chance sieht, sich nicht von beeindrucken lassen wird. Da würde nur eine Diskussion helfen.
Doch das kann nicht jeder. Genausowenig wie jeder auf eine Demo gehen kann. Deshalb muss jeder etwas finden, mit dem er arbeiten kann. Sicher ist der Gedanke: “Ich habe ein Meme gegen die AfD gemacht, ich habe die Welt gerettet” nicht gerade der Richtige, aber zeigt, wohin es gehen sollte. Frei nach dem Motto: Irgendwo muss man halt anfangen.
Eine Demo kann Leuten, die sich unsicher sind, ob es einen Rechtsruck gibt oder nur noch AfD-Wähler gibt, helfen, dass sie sehen, dass sie nicht allein sind. Genau das Gleiche kann ein Meme auch. Wie auch in den Sozialen Medien ist es genauso möglich, dass über eine Demo gesprochen wird oder nicht - so kann ein Meme angezeigt werden oder nicht. Wenn die ARD über fünf Demos in Großstädten berichtet, kann das also genauso gut abgetan werden als Systemmedien.
Wie man es dreht und wendet, es ist schwierig. Ich wollte Tiptopit auch nur einen Vorschlag unterbreiten, wie und wo man anfangen könnte, wenn man sich ohnmächtig fühlt und trotzdem etwas machen möchte.
Es pendelt bei mir irgendwie zwischen alles stehen und liegen lassen und einem ich muss irgendwas tun. Die Frage ist halt immer nur was? Demos besuchen, brav sein Kreuzchen machen scheint zu wenig zu werden. Sich politisch bei irgendeiner Partei zu organisieren? Irgendwie scheinen alle etwas angebrannt…
Mir fehlt da aber auch einfach eine grundlegende Perspektive und das deprimiert…
Also wenn du nen Tipp hast Kämpferlaune auszuleben^^
Ja. Hmmm. Was tun ist natürlich schwieriger als naseweise Kommentare im Internet zu schreiben.
Also ich kannte mal Leute die Anifa-nah waren und den Neonazis eins auf die Schnauze gegeben haben. Gewalt ist schließlich eine Sprache die diese Leute sprechen… Aber… Ich will jetzt nicht auseinandernehmen ob das gerechtfertigt ist, produktiv oder kontraproduktiv… Ich selbst hab es sowieso nicht so mit Gewalt, ich bin da sowieso raus. Ich halte das auch für den falschen Weg für den Umgang mit den aktuellen Rechtspopulisten etc.
Es kann aber schonmal vorgekommen sein, dass irgendwo Wahlplakate von den Laternen gefallen sind oder soetwas, dort wo ich täglich vorbeilaufe. Weiß nicht so recht wie das passiert ist.
Keine Ahnung wo man sich so recht engagieren soll. Zwischendurch habe ich in den letzten Jahren mal Lichtblicke in der Politik gesehen. Im Großen und Ganzen bin ich aber eher enttäuscht. Unsere aktuelle Regierung finde ich wenig inspirierend und es fühlt sich nicht so an als würde man die großen Probleme der aktuellen Zeit effektiv angehen. So lange ich denken kann nicht. Ich habe mir auch ehrlich gesagt abgewöhnt zu viel Nachrichten zu gucken. Das habe ich während Corona schon, aber in letzter Zeit auch wieder. Ist ja sowieso meist nur Krieg.
Also ich kann das Gefühl schon nachvollziehen, wenn sich da jemand eine “starke Hand” wünscht, die mit einfachen Lösungen wirbt.
Was mich etwas abfuckt ist, dass man es gut greifen kann, das nix mehr funktioniert. Wenn man nachmittags nach Hause fahren möchte, fährt die Bahn ja in der Hälfte der Fälle auch nicht mehr. Grad jetzt hier in den Schulferien wo die auch noch überall bauen und irgendwo eine Brücke neu machen müssen. Personalmangel etc dazu. Es ist wirklich ernüchternd.
Aber ich meine, hilft ja nix. Im Grunde gibt es immer grob die zwei Möglichkeiten: Resignation oder die Probleme anpacken. Wäre schöner wenn die Probleme gar nicht erst da wären, aber das sind sie nun mal.
Bisher habe ich mich darauf konzentriert die Welt im kleinen um mich herum schön zu machen. Ein bisschen Jugendarbeit, manchmal woanders meine Fähigkeiten oder Zeit eingebracht. Und es gibt auch viele coole Dinge hier um mich herum. Und meine Nachbarn sind auch fast alle ziemlich nette Menschen. Also wenn man mal wieder Zuversicht in die Welt tanken möchte, kann ich nur empfehlen sich mal soetwas anzutun, anstelle der aktuellen Weltlage.
Ich halte es aber für angebracht Präsenz zu zeigen. Also es ist jedem der/die vor die Tür geht klar, dass es eine Menge Idioten gibt. Ich finde es aber zunehmend wichtiger da etwas gegenzusetzen. Es muss für jedermensch spürbar sein, dass das nur eine laute Minderheit ist.
Demos tragen dazu sicherlich bei. Ich glaube nicht, dass man damit das Ruder herumdreht, aber das sollte stattfinden. Von der etablierten Politik erwarte ich nicht den großen Wurf. Die sind halt vor allem eins, nämlich etabliert. Vielleicht brauchen wir wirklich eine progressive neue Partei. Vielleicht ist jetzt die Zeit dafür. Das habe ich zwar auch schoneinmal gedacht und die sind wieder in der Versenkung verschwunden… Aber ich glaube für die Linken und Sozialdemokraten ist grad viel Raum frei. Für die Mitte denke ich auch.
Naja. Letzendlich denke ich kann die Lösung nur politisch sein. Ich wüsste nicht mit welchem anderen Mittel man gesellschaftliche Probleme löst.
Ich weiß nicht… Ab und zu sagt man ja, manchmal muss man unten ankommen um Dinge zu realisieren. Ich hoffe nicht, dass wir ganz unten ankommen müssen… Ich denke auch nicht, dass das passieren wird. Aber vielleicht sind die zunehmend schmerzhaften Wahlergebnisse mal ein Realitätscheck für einige in der Politik. (Das sagt man immer.) Aber wir als Bürger sollten die nächste Zeit vielleicht auch nicht verstreichen lassen, sondern mal überlegen wie wir damit umgehen möchten. Ich habe leider keine einfachen Lösungen anzubieten. Aber ich lerne zunehmend, dass mir meine Umgebung doch wichtig ist und mir etwas daran liegt, dass unsere Zukunft funktioniert. Die Holzhütte in Neuseelands Natur, wo mich alle in Ruhe lassen ist vielleicht doch nur ein schneller Traum gewesen. Ich bin gerade noch nicht bereit aufzugeben.
Wenn man mal etwas schneller läuft, mit Luftverwirbelungen hinter einem… Googel mal “Wirbelschleppe”: das kann sogar Flugzeuge zum Absturz bringen!
Du muss nicht unbedingt handgreiflich werden oder einer Partei beitreten, um Dich politisch zu engagieren. Eine Möglichkeit wäre z.B. sich der AfD auf Instagram, YouTube und/oder TikTok “zu stellen”. Laut Heute-Show (ja, ich weiß, mag vielleicht nicht unbedingt eine seriös wirkende Quelle sein) hat die AfD bei YouTube mehr als doppelt so viele Follower als alle anderen Parteien zusammen. Man kann (und sollte vielleicht auch) dort für jede ihrer Behauptungen ein Meme machen, mit dem sie entlarvt werden, weil die anderen Parteien fast alle eher verknöchert sind und es selbst nicht schaffen.
Ich weiß nicht so recht. Ich bin zunehmends der Meinung, dass das nicht so ist.
Das lesen dann deine Follower, die sowieso in derselben Blase leben und derselben Meinung sind. Und ein paar Schreihälse, die gerne am Stunk im Internet teilhaben.
In der echten Welt ändert das kaum was. Und den latent ausländerfeindlichen Onkel, der jetzt seine Chance wittert seine Stammtischparolen auszupacken, oder den abgehängten Menschen der einen Sündenbock sehen möchte, erreichst du damit auch nicht.
Meiner Meinung nach führt das eher dazu, dass wir einen Kommentar schreiben, uns dann so fühlen als hätten wir was getan und defacto auf unserem dicken Hintern vorm PC sitzen bleiben.
Und die AfD im Speziellen ernährt sich von dem Image als gehasster Außenseiter. Je mehr die Menschen gegen sie sind, desto besser stehen sie bei ihrem Clientel da.
Also zusätzlich zu sich wirklich engagieren finde ich das gut. Oder als Einstieg dazu. Aber nicht stattdessen.
Ich stimme Dir zu, dass es nicht alles sein sollte. Doch andere Dinge - wie zum Beispiel auf eine Demo zu gehen - können eine größere Einstiegshürde sein als ein Meme zu machen und irgendwo zu posten.
Das Argument, dass es ausschließlich auf die Follower geht. Hm… das kann ich so nicht entkräften. Vielleicht ist es nur ein Eindruck. Doch erlaube mir, es auch auf eine Demo zum Beispiel anzuwenden. Die Demo ist genauso mehr etwas, wo der überzeugte AfD-Wähler, der seine Chance sieht, sich nicht von beeindrucken lassen wird. Da würde nur eine Diskussion helfen. Doch das kann nicht jeder. Genausowenig wie jeder auf eine Demo gehen kann. Deshalb muss jeder etwas finden, mit dem er arbeiten kann. Sicher ist der Gedanke: “Ich habe ein Meme gegen die AfD gemacht, ich habe die Welt gerettet” nicht gerade der Richtige, aber zeigt, wohin es gehen sollte. Frei nach dem Motto: Irgendwo muss man halt anfangen.
Eine Demo kann Leuten, die sich unsicher sind, ob es einen Rechtsruck gibt oder nur noch AfD-Wähler gibt, helfen, dass sie sehen, dass sie nicht allein sind. Genau das Gleiche kann ein Meme auch. Wie auch in den Sozialen Medien ist es genauso möglich, dass über eine Demo gesprochen wird oder nicht - so kann ein Meme angezeigt werden oder nicht. Wenn die ARD über fünf Demos in Großstädten berichtet, kann das also genauso gut abgetan werden als Systemmedien.
Wie man es dreht und wendet, es ist schwierig. Ich wollte Tiptopit auch nur einen Vorschlag unterbreiten, wie und wo man anfangen könnte, wenn man sich ohnmächtig fühlt und trotzdem etwas machen möchte.