Die EU will den illegalen Tierhandel eindämmen und hat strengere Vorgaben beschlossen. Für Zucht und Verkauf soll es klare Regeln geben, auch eine Chip-Pflicht für Hunde und Katzen ist geplant. Tierschützern geht das nicht weit genug. Von A. Meyer-Feist.
Das verlange ich ja gar nicht, die Spinner können spinnen, wie sie wollen.
Aber von angeblich seriösen Journalisten erwarte ich etwas mehr Kompetenz in Bezug auf die Quellenauswahl.
Zum Beispiel, dass man die Quelle mit dem höheren Informationsgehalt wählt, nicht die mit weniger Information und dafür mehr Emotion. Außerdem könnte man dann durchaus auch noch selbst Hintergründe recherchieren. Der Tierschutzbund hat in seiner Pressemitteilung doch dafür schon eine gute Vorlage geliefert, indem er konkrete Ausnahmen benennt und diese kritisiert.
Gute Journalisten könnten das zum Anlass nehmen, zum Beispiel die Begründungen für die Ausnahmen zu recherchieren.
Gerade bei der Ausnahme für landwirtschaftliche Betriebe verstehe ich nicht, wie man darauf kommt, dass das außer Katzen auch Hunde betreffen soll. Katzen leben auf Bauernhöfen schon immer regelmäßig mehr oder weniger halbwild, da ist es gar nicht ohne Weiteres möglich, eine Vorschrift, jedes Tier zu chippen, überhaupt umzusetzen, ohne die Art der Haltung zu ändern, die ja davon herrührt, dass man die Katzen zur biologischen Schädlingsbekämpfung (Mäuse und Ratten fangen) hält, was Katzen von Natur aus ohne menschliches Zutun machen. (So haben sich Katzen nach aktuellem Kentnisstand selbst domestiziert) Bei Hunden ist das meines Wissens ja in der Regel anders, wenigstens alle Arten der mir bekannten Arbeitshunde in der Landwirtschaft brauchen, um das zu tun, wofür sie gehalten werden, ein gewisses Maß an Training, man muss also als Halter eh jeden einzelnen Hund kennen und sich gezielt mit ihm beschäftigen.
Amen.
Zu den Hunden: Vielleicht ist es in Südosteuropa verbreitet, dass auch Hunde halbwild in der Umgebung von Bauernhöfen leben, vergleichbar zu Katzen hierzulande.
Das vermute ich auch, aber Wissen ist das nicht. Und genau da hätte ich mir von Journalisten erwartet, dass sie diese Wissenslücke füllen. Denn die haben nicht nur Zeit, Hintergründe zu recherchieren, die werden sogar dafür bezahlt. Vermutlich dürfte sich die Begründung sogar in der Dokumentation zum Gesetzgebungsverfahren finden lassen, denn irgendjemand hat ja diese Ausnahmeregelung beantragt und wahrscheinlich auch begründet.